NACHRUF
Claudia Duru
17.02.1955-26.09.2024
Unweit der Anlegestelle der Stella Noviomagi, des berühmten römischen Weinschiffes im Nachbau, und unweit ihres Elternhauses aus dem 17. Jahrhundert, das sie zuletzt bewohnte, hat unsere langjährige Kollegin für das Fach Französisch, Claudia Duru, ihre letzte Ruhestätte gefunden. Etwas weiter moselaufwärts, in Metz, hat sie studiert und eine Familie gegründet.
Von den späten 1980er bis in die 2020er Jahre hat sie unzählige Kinder an der Freien Waldorfschule Trier von der ersten Klasse an in Französisch unterrichtet und alljährlich bei den mündlichen Abiturprüfungen im Fach Französisch Protokoll geführt. Mit Gedichten, Fingerspielen, Liedern, Bühnenpräsentationen, Lektüren, grammatischen Übungen, Vokabeltraining, Leseübungen und in der Coronazeit mit Vorsprechübungen hat sie mit unermüdlicher Begeisterung die romanische Sprache unseres Nachbarlandes den Schülern und Schülerinnen nahegebracht. Viele Jahre lang leitete sie zusammen mit unserer ebenfalls verstorbenen Kollegin Rita Müller den Basarkreis.
Dass sie als Tochter eines durch Kriegswirren aus dem heutigen Tschechien vertriebenen Vaters und einer Moselwinzerin vom Gedanken der Freundschaft der europäischen Völker inspiriert war, zeigte ihr Engagement in der Jumelage zwischen Neumagen- Dhron und der Partnergemeine Coulanges-la-Vineuse im Burgund.
Der ehemalige Neumagener Bürgermeister Willi Herres schreibt: „ Sie war zwanzig Jahre lang das Bindeglied zwischen den beiden Partnerschaftskomitees. Claudia war eine überzeugte Europäerin. In Würdigung dieser Tatsache wurde sie im Jahre 1999 in die „Confrérie de la Saint Vincent de Jussy“ aufgenommen. “
„Selig seid ihr, wenn ihr Fesseln sprengt, arglos und gut voneinander denkt.“ (Gotteslob 459) , sangen die Trauergäste im Gottesdienst kurz vor der Beisetzung. Im besungenen, konstruktiven Geist der Freundlichkeit konnte man Claudia Duru auch in persönlichen Begegnungen erleben. Der den Bienen reichlich Nahrung bietende Lavendel als floraler Gruß und die liebevollen Worte des Abschieds durch die Angehörigen unterstreichen dies.
Nachklingen mögen ihr die von Georg Schmitt in seinem französischen Exil vertonten Zeilen eines Liedes über den Abschied der Schwalben im Herbst : „Restez plutôt, troupe heureuse et volage, pour ceux, qui ne vous verront plus, eux comme vous, ils seront en voyage dans un pays sur chemins inconnus.“
Dorothee Weiland
25.10.2024